Nach zwei wilden Pandemie-Jahren, in denen Motorpsycho mit „Yay!“ und „Neigh!!“ eher spontan und direkt auf die Weltlage reagiert haben, melden sie sich jetzt zurück – und zwar so, wie man’s von ihnen kennt (und ein bisschen auch vermisst hat): mit einem Doppelalbum, das nicht nur Überlänge hat, sondern auch musikalisch ordentlich einen raushaut. „Rejoyce“, Leute. Es wird wieder groß, es wird wieder wild, es wird wieder... Motorpsycho.
Stanley (Tonight's The Night)
Das neue Werk trägt den simplen, aber bedeutungsschweren Namen Motorpsycho – ein Statement an sich. 11 Tracks, die alles liefern, was diese Band ausmacht: von kurzen, fast poppigen Nummern über trippige Akustik-Stücke bis hin zu absolut eskalierenden 20-Minuten-Prog-Monstern. Harmonisch und disharmonisch, geordnet und chaotisch, klar und verworren – alles auf einmal, alles bewusst. Der Sound ist ein einziger Sog, der dich erst umarmt und dann in einen Parallelkosmos zieht. Wer da wieder aussteigt, ohne was zu fühlen, hat den Trip nicht verdient.
Kurz gesagt: „Psychonaut“, willkommen zurück. Wer dachte, Motorpsycho wären durch mit großen Konzepten, hat sich mächtig verschätzt. Dieses Album ist kein „Zurück zu den Wurzeln“-Move – es ist eher ein „Lasst uns die Wurzeln rausreißen und gucken, was da drunter liegt“-Ding. Countdown läuft. Rebis-Modus aktiviert. Es wird seltsam, es wird intensiv – und es wird herrlich.