Bundeskanzlerin

Mit „Die Bundeskanzlerin“ kündigt Katja Krasavice ihr mittlerweile fünftes Studioalbum an – und zeigt dabei einmal mehr, dass sie längst mehr als nur ein Social-Media-Phänomen ist. Nach „Boss Bitch“, „Eure Mami“, „Pussy Power“ und „Ein Herz für Bitches“ schaltet Katja nun in den nächsten Modus – und der ist musikalisch wie konzeptionell deutlich gewachsen. Ihr neues Werk verspricht nicht nur Provokation mit Ansage, sondern auch künstlerische Reife, ohne den Signature-Sound aufzugeben, der ihr eine treue Fangemeinde beschert hat.

Wer Katja nur auf freche Lyrics und knallige Outfits reduziert, wird auf „Die Bundeskanzlerin“ eines Besseren belehrt. Stilistisch greift sie aktuelle Trends wie Hyperpop, Techno-Elemente und modernen Trap auf und verwandelt sie in einen Sound, der gleichzeitig eigenständig und charttauglich ist. Die Beats sind futuristisch, die Hooks sitzen – und textlich bleibt sie unverblümt, aber reflektierter denn je. Die neue Musik ist laut, direkt, feministisch – aber auch mit Momenten, in denen die sonst so toughe Fassade kleine Risse zeigt. Wer genau hinhört, erkennt: Hier spricht eine Künstlerin, die viel erlebt hat – und weiß, wie man daraus Kunst macht.

Natürlich dürfen auch auf diesem Album die Feature-Gäste nicht fehlen: Nach Kooperationen mit Fler, Finch, ELIF und Leony darf man sich auch diesmal auf eine hochkarätige Gästeliste freuen – Namen folgen sicher bald. Klar ist: Katja Krasavice bleibt ein Pop-Phänomen mit Haltung, Vision und einer klaren Botschaft. Und wer dachte, nach vier Alben sei Schluss mit der Selbstinszenierung auf höchstem Level, der wird mit „Die Bundeskanzlerin“ eines Besseren belehrt. Dieses Album wird nicht nur laut – es wird relevant.