„Krushers“: Thrash, Melodie und klare Ansagen von Kreator
Mit „Krushers Of The World“ kehren Kreator mit der Energie eines Dampfhammers zurück. Das neue Album klingt, als hätten Mille Petrozza und Co. ihre Wut nicht nur konserviert, sondern auch neu destilliert – in einem Sound, der kompromisslos knallt, aber zugleich präzise wie ein Skalpell durch die Gehörgänge schneidet. Der Opener „Seven Serpents“ setzt gleich zu Beginn ein klares Zeichen: Thrash ist kein nostalgisches Relikt, sondern lebt – und wie. Auch „Barbarian“ prügeln sich mit der ungebremsten Kraft klassischer 80er-Riffs durch die Tracklist, dabei aber immer modern produziert und messerscharf arrangiert.
Was „Krushers Of The World“ besonders macht, ist der Spagat zwischen brutaler Direktheit und musikalischer Vielschichtigkeit. Songs wie „Conquer & Collapse“ lassen keinen Zweifel an Kreators politischer Haltung, während „Tränenpalast“ – eine unerwartet atmosphärische Nummer mit Gastvocals von Britta Görtz – zeigt, dass auch Melodie und Emotion in diesem Klanggewitter ihren Platz finden. Der Songtitel verweist nicht nur auf einen historischen Ort deutsch-deutscher Teilung, sondern öffnet auch inhaltlich neue Räume. So düster und schwer wie dieser Track sind auf dem Album seltene Momente – aber sie wirken umso stärker.
Produziert wurde das Ganze von Jens Bogren, der bereits Bands wie Opeth oder Amon Amarth zu Hochform verholfen hat. Der Sound ist druckvoll, transparent und lässt jedem Instrument genug Luft zum Toben. Das Artwork von Zbigniew Bielak rundet das Gesamtbild ab – detailverliebt, düster und mit genug Symbolik, um den Albumtitel würdig zu vertreten. Kreator machen mit „Krushers Of The World“ deutlich: Sie haben nichts zu beweisen, aber jede Menge zu sagen. Und sie tun das mit der Verve einer Band, die nicht zurückblickt, sondern mit Vollgas nach vorn prescht.