Empty Hands

Mit "Empty Hands" schlägt Poppy ein neues Kapitel auf – kompromisslos, intensiv und künstlerisch weiter gereift. Die Sängerin, bürgerlich Moriah Rose Pereira aus Boston/Massachusetts, präsentiert mit ihrem neunten Studioalbum ein Werk, das erneut Grenzen sprengt und sich nicht in Schubladen stecken lässt. Auf 13 Tracks verbindet sie Härte mit Zerbrechlichkeit, Noise mit Melodie, Isolation mit Ausdruckskraft. Produziert wurde Empty Hands von Jordan Fish, der bereits bei Negative Spaces ein Händchen für Poppys klangliche Extreme bewies – und hier noch einen Schritt weiter geht.

Die Songs wirken wie ein emotionales Reset – karg, konzentriert, gleichzeitig wuchtig und doch fragil. Der Titel Empty Hands ist dabei mehr als nur eine Metapher: Er steht für ein Loslassen, ein Sich-Ausliefern, aber auch für neue Möglichkeiten. Statt auf große Gesten setzt Poppy auf dichte Atmosphäre, düstere Elektronik, punktuelle Härte und eine Stimme, die jederzeit kippen kann – ins Sanfte wie ins Rasende. Es ist ein Album, das fordert, aber nie überfordert. Vielmehr zieht es hinein in eine klangliche Welt, die sich irgendwo zwischen Industrial, Art-Pop und Post-Metal verorten lässt – ohne sich jemals festlegen zu lassen.

Mit ihrem neunten Album beweist Poppy, dass künstlerische Entwicklung keine Richtung, sondern Bewegung bedeutet. Empty Hands ist nicht für nebenbei, nicht für den schnellen Hit – sondern für all jene, die sich einlassen wollen. Ein Album wie eine Konfrontation mit sich selbst. Unbequem, faszinierend – und verdammt konsequent.