Ska-Legenden Madness in ARTE-Dokumentation
Wenn ARTE eine Doku bringt, dann meistens nicht einfach so – und bei Madness haben sie genau ins Schwarze getroffen. Die Band aus Camden hat Ende der 70er mit Ska die Londoner Szene aufgemischt und später sogar das Dach des Buckingham Palace bespielt. In der ARTE-Doku erzählen Musiker, Produzenten und Weggefährten, wie aus einer kleinen Pub-Band eine der prägendsten Stimmen der britischen Jugendbewegung wurde. Und ganz ehrlich: es ist nicht nur Musikgeschichte, sondern auch ein Stück Zeitgeist, das bis heute ansteckt.Dass Madness nicht nur kurz für Wirbel gesorgt haben, zeigte spätestens ihr Comeback 1992. Sechs Jahre Pause – und beim Konzert im Finsbury Park bebte die Erde so sehr, dass sogar die Seismographen in London ausschlugen. Das Publikum tanzte zu „One Step Beyond“, als gäbe es kein Morgen. Genau das war der Zauber von Madness: Humor, Energie und Songs, die immer ein bisschen wie ein Kumpel von nebenan klangen, egal ob „Our House“ oder „Baggy Trousers“. Sie haben Alltag in Hits verwandelt und damit eine Generation geprägt.
In der Doku wird auch klar, warum Madness länger überlebte als viele andere Bands der 2-Tone-Welle. Während sich andere Acts zerstreuten, blieben sie anpassungsfähig – nah an den Kinks, nah an London, nah am echten Leben. Und so wurden sie nicht nur Teil einer Subkultur, sondern landeten ganz oben in den Charts, im Fernsehen und letztlich auf dem Dach des Königshauses. ARTE zeigt das Ganze mit Interviews, Archivbildern und einer Portion Nostalgie, die sofort Lust macht, wieder in die alten Songs einzutauchen.