Die Low Life Rich Kids machen keine halben Sachen. Wer glaubt, hier kommt wieder so ne woke Popgruppe mit moralisch erhobenem Zeigefinger, wird direkt beim ersten Track freundlich, aber bestimmt eines Besseren belehrt – mit dem Mittelfinger. Ihr Sound ist rotzig, klug und ziemlich catchy. Zwischen verzerrtem Postpunk, dreckigem Spoken-Word und glühenden Chören schreien sie nicht einfach nur gegen die Welt an, sondern bauen eine Bühne für Widerspruch, Witz und Widerstand. Und das ganz ohne Besserwisserei – sondern mit Haltung, Humor und ordentlich Wumms.
Low Life Rich Kids - Italien (Official Video)
Das Trio – bestehend aus den Schauspielerinnen Coco Brell, Mara Romei und Musiker Bernhard Eder – ist mehr Theaterprojekt als klassische Band, mehr Bewegung als Produkt. Ihre Tracks sind kleine rebellische Statements gegen all die Meckeropas und Angsttanten, die sich im Internet über Klima, Gender und Vielfalt auskotzen. Low Life Rich Kids zeigen: Man kann sauer sein und trotzdem tanzen. Man darf resigniert sein – und dabei laut sein. Ihre EP „LLRK“ ist wie ein musikalischer Reality-Check: unbequem, aber nicht verbittert. Der Track „NNNDW“ zeigt auch ganz klar, warum sie auf Labels wie „Neue Neue Deutsche Welle“ keinen Bock haben. Klischees kriegen bei ihnen keine Chance.
Live sind sie sowieso ein Erlebnis: Brell und Romei ballern Energie raus wie zwei elektrisch geladene Wirbelstürme, während Eder mit musikalischer Finesse alles zusammenhält. Mit Verstärkung von Romy Jakovcic und Drummer Alex Kerbl entsteht ein Kollektiv, das nicht nur spielt, sondern brennt. Die Themen? Gesellschaftlicher Burnout, toxische Positivität, Klimakatastrophe – verpackt in Songs, die gleichzeitig Katerstimmung und kollektive Umarmung sind. Die Low Life Rich Kids machen keine Musik zum Einschlafen – sondern zum Aufwachen.