Richtig oder falsch

Mit ihrer neuen Ballade „Richtig oder falsch“ beweist Michelle erneut, dass Musik keine Eile braucht, um tief zu berühren. Der Song lässt Raum. Raum zum Nachdenken, Raum zum Fühlen – und vor allem Raum zum Zweifeln. Denn Michelle will keine schnellen Antworten liefern. Stattdessen begleitet sie ihre Hörer:innen durch ganz alltägliche, aber eben auch ganz persönliche Momente: ein Neuanfang, ein Abschied, ein „Was wäre wenn“. Diese Geschichten wirken so greifbar, weil sie sich nicht in großen Gesten verlieren. Sie sind klein, ehrlich und direkt aus dem Leben gegriffen – wie das verpasste Wort zur richtigen Zeit oder der eine Gedanke, der einem nicht mehr aus dem Kopf geht.

Musikalisch bleibt Michelle genauso ehrlich wie textlich. Statt opulenter Pop-Inszenierung setzt „Richtig oder falsch“ auf leise Töne: eine warme Akustikgitarre, dezente Streicher, zurückhaltende Drums. Alles bleibt im Dienst der Stimmung – nie aufdringlich, nie überproduziert. So bekommt Michelles Stimme genau den Raum, den sie braucht. Und der ist gut genutzt: Sie klingt fragil, fast tastend, aber nie verloren. Diese Stimme kennt ihre Brüche – und steht trotzdem. Gerade dadurch entwickelt der Song eine erstaunliche Kraft. Keine, die mit Pauken und Trompeten daherkommt, sondern eine, die still unter die Haut kriecht und bleibt.

„Richtig oder falsch“ ist kein Lied mit moralischer Anleitung. Es ist ein musikalisches Innehalten. Eine Erinnerung daran, dass es okay ist, nicht sofort zu wissen, was richtig ist. Dass Mut nicht heißt, keine Angst zu haben, sondern trotz der Angst weiterzugehen. Michelle gibt keine Lösungen, sondern Verständnis – für das eigene Tempo, für Umwege und für all die leisen Kämpfe, die niemand sieht. Und vielleicht ist das die stärkste Botschaft dieses Songs: Es ist dein Leben. Du musst es nicht erklären. Du darfst es fühlen.