Need2destroy zeigen mit „ANTI“ echten Metal-Mut
Mit „ANTI“ hauen need2destroy mal wieder ordentlich einen raus – nur eben nicht so, wie man's vielleicht erwartet hätte. Die Jungs aus Süddeutschland machen kein klassisches Metal-Gedresche, sondern mixen Crossover, Groove und Alternative Metal zu einem Sound, der irgendwo zwischen Abrissbirne und Ohrwurm-Loop pendelt. Schon beim ersten Hören merkt man: Hier steckt nicht einfach nur Wut im Verstärker, sondern auch ziemlich viel Köpfchen. Die Tracks knallen, ohne stumpf zu wirken, und haben gleichzeitig diesen Flow, bei dem man automatisch mit dem Kopf nickt – egal, ob im Moshpit oder im Sitzen mit Kopfhörern.
Was sofort auffällt, ist Diego Carabajals Stimme. Mal düster und tief, mal klar und fast schon verletzlich – aber immer direkt auf den Punkt. Dazu kommen Texte, die nicht einfach nur "böse" wirken wollen, sondern sich ehrlich mit dem ganzen Wahnsinn in und um uns herum auseinandersetzen. Kein Kitsch, kein Phrasengedresche – sondern düstere Gedanken, verpackt in ordentlich Wumms. Das Ganze erinnert stellenweise an große Namen im Genre, klingt aber nie wie ein Abklatsch. Stattdessen merkt man: need2destroy wissen genau, wie man alten Spirit mit neuem Sound verheiratet – und das klappt ziemlich gut.
„ANTI“ ist alles, nur nicht Standard. Jeder Song bringt was Eigenes mit, ohne dass das Album zerfleddert wirkt. Das ist vielleicht das Krasseste an der Platte: Sie ist roh, laut und trotzdem mega durchdacht. Man spürt, dass da vier Musiker am Start sind, die keine Lust auf Schubladen haben. Die Tracks reißen mit, lassen einen aber auch mal innehalten – und genau das macht „ANTI“ so spannend. Ob langjährige Fans oder Newcomer im Metal-Universum: Wer was mit echter Energie und Charakter sucht, kommt hier definitiv auf seine Kosten.
Quelle: Fastball Music
Foto: Fastball Music
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