Ronnie Wood
Fearless: Anthology 1965-2025
Veröffentlichung:
26.09.2025
Label: BMG Rights Management
Album › Genre:
Rock
Ronnie Wood zeigt Zähne: „Fearless“ blickt zurück – und nach vorn
Ronnie Wood war schon Rockstar, da wussten viele noch nicht mal, wie man „Gitarrensolo“ buchstabiert. Mit „Fearless“ legt der britische Musiker nun ein musikalisches Vermächtnis vor, das mehr ist als nur eine Compilation. Es ist ein Rückspiegel und Fernlicht zugleich: eine Doppel-CD, die 60 Jahre Musikgeschichte in sich trägt – und dabei erstaunlich frisch klingt. Vom jugendlichen Wunderkind der Sechziger bis zum gereiften Riff-Gourmet heute, spannt sich der Bogen weit, aber nie beliebig. Mit vier brandneuen Tracks ist „Fearless“ auch ein Lebenszeichen in Echtzeit: das erste Solomaterial seit 2010. Und wie immer klingt Ronnie nicht nach Nostalgie, sondern nach ehrlicher Spielfreude. Die Gitarre ist schmutzig, das Herz am rechten Fleck, und der Groove wie gewohnt leicht neben dem Takt – im besten Sinne.
Dass Wood mehr kann als die zweite Gitarre bei den Stones zu halten, beweist „Fearless“ eindrucksvoll. Die Anthologie pickt sich Sternstunden aus seinen sieben Solo-Studioalben heraus und mixt sie mit Highlights aus gemeinsamen Projekten mit Rod Stewart, Ronnie Lane, der Jeff Beck Group oder natürlich den Rolling Stones. Wood war nie nur Sidekick – er war immer auch Impulsgeber. Dass er dabei zweimal in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen wurde, wirkt fast wie eine Fußnote. Die Songs auf „Fearless“ sprechen ohnehin eine lautere Sprache. Sie zeigen einen Künstler, der nicht stehenbleibt, sondern weiter schraubt, spielt, singt und schreibt. Und zwar so, wie es eben nur einer kann, der das Musikbusiness schon lange durchschaut – und trotzdem immer wieder ernst nimmt.
„Fearless“ ist keine bloße Retrospektive, sondern eine Werkschau mit Haltung. Ronnie Wood blickt zurück – aber nie wehmütig. Er feiert sich nicht, sondern seine Musik. Und das mit einer charmanten Lässigkeit, die ihn schon immer von anderen abgehoben hat. Dieses Album ist eine Einladung zum Wiederentdecken, zum Neuhören, zum Staunen. Oder, um es in Wood’schen Worten zu sagen: „Let the music do the talking.“ Klingt gut? Klingt nach Ronnie.
Quelle: BMG Rights Management
Foto: BMG Rights Management
Short-URL: https://mix1.de/m72487