Van Morrison: Der Sound zwischen Magie und Soul
Van Morrison ist nicht einfach nur ein Musiker – der Typ ist ein kompletter Vibe. Stell dir vor, jemand mixt R&B, Jazz, Blues und keltischen Folk in einen Topf, rührt das Ganze mit einem Löffel aus Poesie und Magie um, und lässt es dann auf einer offenen Bühne unter Sternenhimmel köcheln – das ist Van. Mal soulig, mal fast schon schamanisch, immer auf der Suche nach dem nächsten Klang, der nächsten Wahrheit. Seine Songs wirken oft wie ein Gespräch mit dem Universum – nur dass das Universum zurückflüstert und manchmal auch mitsingt. Kein Chart-Gelaber, keine Trendanbiederung, nur er und seine Muse. Und die hat offenbar richtig gute Laune, wenn sie mit ihm arbeitet.
Van kann singen, als würde er ein uraltes Geheimnis kennen, das er uns nur in Andeutungen preisgibt. Mal nuschelt er sich durch die Zeilen wie ein Jazz-Mönch im Halbschlaf, mal brüllt er los, als müsste er einen Dämon vertreiben. Seine Songs sind weniger Lieder als eher Rituale – man hört sie nicht einfach, man wird reingezogen. Und wenn er sich in seinen spiralförmigen Wiederholungen verliert, ist das wie Hypnose mit Soul. Da passiert was zwischen den Zeilen, zwischen den Tönen. Kein Wunder, dass seine Musik sich gleichzeitig zeitlos und komplett außerhalb der Zeit anfühlt.
Trotz seiner stilistischen Ausflüge wirkt nichts bei ihm beliebig. Alles hat einen inneren Zusammenhang, eine Art unsichtbares Band, das seine Alben zusammenhält wie ein gutes Mixtape für die Seele. Während andere Hits produzieren, macht Van Morrison Musik, die dich trifft – manchmal mitten ins Herz, manchmal irgendwo in die Tiefen deines Bewusstseins. Er ist kein Rockstar im klassischen Sinn, sondern eher ein musikalischer Hexenmeister. Und wer sich einmal auf seine Klangwelt eingelassen hat, kommt da so schnell nicht wieder raus – will man aber auch gar nicht.