Paris: Breakdance als Prüfungsfach im Abitur
Im Herzen von Paris wird der Handstand zur Hausaufgabe: Das Lycée Turgot ist die einzige staatliche Schule in Frankreich, die Hip-Hop als vollwertiges Sporthauptfach im Abitur anbietet. Wer denkt, das sei ein lockerer Tanzkurs mit Musikbeschallung, täuscht sich gewaltig. Hier wird geschwitzt, gelernt und gedreht – auf dem Kopf, versteht sich. Die ARTE Re: Reportage begleitet Lorelie, Lotti und Numia, drei junge Talente aus Frankreich und Deutschland, durch ihren Alltag zwischen Mathe und Moonwalk. Lehrer David Bérillon verlangt von seinen Schützlingen nicht nur Powermoves, sondern auch Powernoten – und das mit eiserner Disziplin.Für Lorelie aus der Bretagne ist der Start ein Kulturschock: Plötzlich steht nicht mehr der Schulbus, sondern der Rhythmus im Mittelpunkt. Lotti, die ehrgeizige Berlinerin, bringt zwar Bühnenerfahrung mit, doch auch sie merkt schnell, dass Talent allein nicht reicht. Denn wer im Abi mit Headspin glänzen will, muss im Klassenzimmer genauso rund laufen. Numia, das Nachwuchs-Ass aus Frankreich, ist bereits international unterwegs gewesen – zuletzt bei den Olympischen Schulspielen in Bahrain. Doch selbst für ihn ist das Training am Lycée Turgot eine neue Liga. Das wöchentliche Programm kombiniert körperliche Höchstleistung mit schulischer Exzellenz.
David Bérillon, selbst ein erfahrener Tänzer und Pädagoge, ist das Herz dieser ungewöhnlichen Einrichtung. Sein Ziel: Tanz als vollwertige Kunstform etablieren – nicht im Hobbykeller, sondern im Curriculum. Dass seine Schüler beim Abi nicht nur mit Fachwissen, sondern auch mit Windmills glänzen, zeigt: Hier wird Bildung neu gedacht. Die Reportage beweist mit viel Nähe zu den Jugendlichen, dass Hip-Hop längst mehr ist als nur Subkultur. Er ist Karriereweg, Kunstform und ganz schön anstrengender Alltag – aber eben auch ein Ort, an dem junge Menschen über sich hinauswachsen können.