Buchtipp: „Rebel Queens. Frauen in der Rockmusik“ – Laut, leidenschaftlich, legendär unbeugsam
Wer glaubt, Rockmusik sei Männersache, hat die Rechnung ohne die „Rebel Queens“ gemacht. Kersty und Sandra Grether zeichnen in ihrem beeindruckenden Buch ein vielstimmiges Porträt der Rockmusikerinnen, die sich seit den 1940er Jahren nicht nur einen Platz auf der Bühne erkämpft, sondern ganze Genregrenzen gesprengt haben. Ob Grace Slick, Bikini Kill, M.I.A. oder Billie Eilish – diese Frauen haben mehr getan, als bloß zu singen: Sie haben Wände eingerissen, Rollenbilder aufgebrochen und den Soundtrack zu feministischer Selbstermächtigung geliefert.„Rebel Queens“ ist keine trockene Musikgeschichte, sondern ein leidenschaftlicher Streifzug durch Jahrzehnte weiblicher Rockpower. Dabei gehen die Autorinnen weit über klassische Biografien hinaus. In klugen, empathischen Porträts fragen sie: Warum war Joni Mitchell stilprägend für eine ganze Generation? Weshalb hatten Yoko Ono oder Karen Carpenter nie die Anerkennung, die ihnen zustand? Und was passiert, wenn sich Taylor Swift plötzlich politisch positioniert oder Phoebe Bridgers zum Symbol für verletzliche Stärke wird? Das Buch verbindet persönliche Lebensgeschichten mit gesellschaftspolitischen Entwicklungen – und macht deutlich, wie mutig, vielseitig und unbequem Frauen im Rock seit jeher waren.
Mit Interviews, Playlists und vielen Abbildungen ausgestattet, ist „Rebel Queens“ mehr als nur ein Nachschlagewerk – es ist eine inspirierende Reise durch eine oft überhörte Musikgeschichte. Wer glaubt, dass E-Gitarren nur von Männern gebändigt werden können, wird hier klangvoll eines Besseren belehrt. Ein Buch voller Lärm, Leben und Leidenschaft – und ein Muss für alle, die sich für Musik, Feminismus und echte Haltung interessieren.