Buchtipp: '1995 Lichterfelde' Samras Leben zwischen Block, Beats und Schmerz
Stell dir vor: Berlin, Winter, alles grau, alles kalt. In genau dieser Kulisse kommt Hussein Akkouche – heute besser bekannt als Samra – zur Welt. Als viertes von sechs Kindern mit libanesischen Wurzeln wächst er in Lichterfelde auf, zwischen grauen Plattenbauten und knallharter Realität. Schon als Kind muss er sich beweisen, ständig umgeben von älteren Jungs, die nix geschenkt bekommen. Mit 13 dann der Gamechanger: Samra fängt an zu rappen – und das nicht zum Spaß, sondern weil’s sein Ausweg ist. Seine Autobiografie 1995 Lichterfelde zeigt genau diesen Weg. Keine glattgebügelte Heldenstory, sondern echt, roh und emotional – wie sein Sound.Was das Buch "1995 Lichterfelde" besonders macht? Samra erzählt nicht nur von Goldplatten, fetten Streams und Fame. Er spricht offen über die dunklen Phasen, in denen ihn das Business fast kaputtgemacht hätte. Über Panikattacken, Druck und Suizidgedanken. Aber auch über seine Familie, seine Herkunft und die Flucht seiner Eltern vor dem Krieg. Zwischen Rückblick und Realtalk zeigt er, wie viel Kraft es braucht, nicht nur im Rapgame zu überleben, sondern auch als Mensch. Man spürt auf jeder Seite, dass hier jemand schreibt, der viel erlebt hat – und der weiß, wie es ist, ganz unten zu starten.
*1995 Lichterfelde* ist mehr als ein Rapper-Buch. Es ist ein ehrlicher Einblick in das Leben eines Künstlers, der zwischen Block und Bühne, Hoffnung und Absturz seinen Weg gesucht – und gefunden – hat. Samra schreibt nicht mit Filter, sondern mit Herz. Für alle, die Rap feiern, Berlin fühlen oder einfach wissen wollen, was hinter den Kulissen wirklich abgeht: Dieses Buch zieht rein. Und es bleibt hängen.