OK KID mit dem gleichnamigen Album
Auf „OK KID“ gibt es aber keine avantgardistisch-vertrackte Nischenmusik. Vielmehr setzt sich die Musik von OK KID aus den Einflüssen aller drei Bandmitglieder zusammen.
Da wäre Sänger-slash-Rapper Jonas mit seiner klassischen HipHop- aber auch Trip-Hop- und Elektronikaprägung. Dann Raffi, der seit jeher Beats bastelt und der mit einer vielschichtigen Musikmixtur aus Nine Inch Nails, Deftones und HipHop sozialisiert wurde. Und zu guter Letzt Moritz, der Keyboarder der Band, den poppiges Songwriting und Soundwelten à la Radiohead, Massive Attack oder Miike Snow inspirieren.
Das Ergebnis ist OK KID. Eine deutsche Pop-Platte, die das Prädikat progressiv mehr als verdient hat. Progressiv heißt für die Band, Musik zu machen, die auf der einen Seite angenehm ins Ohr geht, ohne sich dem Hörer anzubiedern, aber auch viele Subebenen hat – sei es in den Texten oder den Sounds.
Das setzt natürlich voraus, dass man sich es mit dieser Platte nicht zu einfach macht. Doch wer sich auf OK KID einlässt, der wird mit, intelligenten Wortspielen, popkulturellen Querverweisen und nicht zuletzt mit einer Soundästhetik belohnt, die so unpeinlich, relevant und weltoffen klingt, wie es deutscher Popmusik nur äußerst selten gelingt.