Die Australierin und Wahl-Berlinerin Kat Frankie verzauberte das Publikum in der Berliner Volksbühne. Mit im Gepäck: Ihr aktuelles Top 100 Album "
Bad Behaviour".
Die 800 Fans, meist so im Alter von 25-40 Jahren, verhielten sich beim wirklich interessanten Support-Act
Alex St Joan noch verhalten. Nach 30 Minuten One Woman-Elektropop verabschiedete sich die attraktive Sängerin mit einem Lächeln und den Worten "Ich weiß, warum ihr hier seid".
Die Volksbühne schluckt die Stimmung
Manchmal dachte man, es sei ein klassisches Konzert, bei dem erst nach dem letzten Ton ein leichter Applaus einsetzen darf. Vielleicht lag es auch an den flauschigen Sesseln und der Kinoatmosphäre in der 1890 gebauten Volksbühne. Der historische Saal verleitet sehr zum Zurücklehnen und Berieseln lassen. Kat Frankie schaffte es aber in kürzester Zeit, das Publikum aus seiner Inaktivität zu reißen. Der Wille zum Mitklatschen und auch euphorische Schrei steigerten sich von Song zu Song.
Poppiger und elektronischer
Wer Kat Frankie schon mal früher live erleben durft, stellte schnell fest, diese Künstlerin hat sich weiterentwickelt. Die Gitarre steht nicht mehr im Mittelpunkt ihre Musik. Pop und Elektronik haben den beherrschen Part des Sounds übernommen. Aber auch emotionale Titel serviert die 39-Jährige selbstbewusst mit einer leicht souligen Stimme.
Kat Frankie ist eine richtige Popkünstlerin geworden, die ihre eigenen Songs dirigiert, feiert und dazu ausdrucksvoll tanzt. Einige Titel könnten sogar auf dem Dancefloor funktionieren, aber leider nicht in der Volksbühne, die einfach zu gemütlich und seriös für ein Popprogramm erscheint.